Ehemalige Fabrikantenvilla

Vorbei

Thomas, Oktober 2025

Villa Muldenstraße 7 — Schönheide

Kurzfassung: Die Villa an der Muldenstraße 7 ist eine denkmalwerte Fabrikantenvilla aus der Zeit um 1900. Sie zeigt typische Merkmale der Gründerzeitarchitektur (Klinkerbau, Turm, reiches Stuckinterieur) und steht im Zusammenhang mit der früheren Papier- und Holzstofffabrik Bretschneider. Das Gebäude ist seit Jahren leerstehend und weist einen schlechten Erhaltungszustand auf.

Beschreibung

Es handelt sich um eine zweigeschossige, massiv gebaute Gründerzeitvilla in Klinkerbauweise auf Granitsockel. Auffällig sind ein runder Eckturm und ein Standerker, historisierende Sandsteinfenster- und Türgewände sowie eine abwechslungsreiche Dachlandschaft mit spitz aufragenden Gaupen und Schieferdeckung. Im Inneren sind vor allem reich verzierte Deckenstuckaturen im Erd- und Obergeschoss bemerkenswert. Zur Anlage gehört eine einheitliche Einfriedung aus Granitsockel, Klinkerpfeilern und durchbrochenen Mauern mit Kugelbekrönungen.

Nutzungs- und Eigentumsgeschichte

Die Villa war Teil des Anwesens der Papier- und Holzstofffabrik Bretschneider. Im Laufe des 20. Jahrhunderts finden sich Hinweise auf Familieneigentümer aus der Familie Bretschneider; das Haus diente als Wohnsitz der Fabrikantenfamilie. Nach wirtschaftlichen Problemen der Fabrik erfolgten Nutzungsänderungen auf dem Gelände, unter anderem entstand später eine Faserplattenproduktion.

Kurzchronik (Auswahl)

Jahr / Zeit Hinweis
um 1900 Errichtung der Fabrikantenvilla (Bauherr vermutlich Bretschneider).
Anfang/Mitte 20. Jh. Wohnsitz und Firmengelände der Papier-/Holzstofffabrik Bretschneider.
Spätere Jahrzehnte Nutzungswechsel auf dem Fabrikgelände; Villa wird zunehmend verlassen und steht später leer.

Bedeutung

Die Villa ist ein typisches Beispiel für die Unternehmerarchitektur der regionalen Industrialisierung: sie verbindet repräsentative Wohnarchitektur mit der Geschichte lokaler Produktion. Solche Objekte sind für die Denkmalpflege und das Verständnis der wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Entwicklung der Region wichtig.

Aktueller Zustand & Hinweise

  • Der Bau ist seit Jahren leerstehend und gilt als gefährdet; Sanierungsaufwand wäre hoch (unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Anforderungen).
  • Für konkrete Schritte (Eigentümer, Denkmalschutzauflagen, Akteneinsicht) sind lokale Stellen wie das Bauamt der Gemeinde Schönheide oder das Landesamt für Denkmalpflege zuständig.