Alte Fabrik Höffer
Wo nur noch die Spinnen spinnen
Höffer-Fabrik in Tannenberg
Ein geschichtlicher Abriss über die Errichtung, Nutzung, Architektur und den Verfall der historischen Baumwollspinnerei in Tannenberg (Sachsen).
Überblick
Die Höffer-Fabrik, gegründet von Carl Ferdinand Höffer um 1838/39, war eine der größten Baumwollspinnereien in Sachsen zu ihrer Zeit. Der Komplex umfasste Produktionsgebäude, Verwaltungsgebäude und eine Fabrikantenvilla. Das Gelände befand sich an der Straße „An der alten Post“ und war ursprünglich durch Wasserantrieb betrieben, später ergänzt um Dampfanlagen und einen eigenen Bahnanschluss.
Architektur & Besonderheiten
- Frühindustrialisierung: massive Fabrikgebäude im Palaststil, typisches Beispiel für Produktionsarchitektur des 19. Jahrhunderts.
- Fabrikgebäude mit Wasserantrieb über Mühlgräben, später Dampfantrieb.
- Fabrikschule für Kinder (1842–1856).
- Eigener Bahnanschluss (1888) zur Optimierung von Transport und Lieferungen.
- Ergänzende Bauten: Verwaltungsgebäude (1907), Fabrikantenvilla (1910), Eisenbahnbrücke und wassertechnische Anlagen.
Betrieb & Nutzung
Die Fabrik beschäftigte ursprünglich ca. 40 Mitarbeiter, später bis zu etwa 300. Produziert wurden Baumwollgarne, Zwirne und gefärbte Garne; später auch Strickwaren. Nach 1945 wurde die Fabrik enteignet und in volkseigene Betriebe integriert, bevor sie 1991 stillgelegt wurde.
Stillstand, Verfall & Abriss
In den Jahren nach der politischen Wende verfiel das Gebäude zunehmend. Trotz Denkmalstatus konnten die aufwendigen Sanierungsmaßnahmen nicht umgesetzt werden. Im Jahr 2017 wurde die Höffer-Fabrik schließlich abgerissen.









