Redlight Road
Lange her

In den 1990er Jahren etablierte sich entlang der Straße zwischen Reitzenhain und Chomutov eine Rotlichtszene, die vor allem durch die Nähe zur deutsch-tschechischen Grenze und die damit verbundenen Freizügigkeiten im Prostitutionsrecht begünstigt wurde.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs öffnete sich die Grenze für den Personenverkehr, was zu einem regen Austausch zwischen den beiden Ländern führte. Tschechien hatte damals liberalere Gesetze in Bezug auf Prostitution, was dazu führte, dass sich entlang der Verbindungsstraße von Reitzenhain nach Chomutov ein informeller Straßenstrich entwickelte. Dieser befand sich in einem Grenzgebiet, das sowohl für deutsche als auch für tschechische Bürger leicht zugänglich war.
Die Nähe zur Grenze und die unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen führten zu einer Art „grenzüberschreitendem Milieu“, in dem sich Prostituierte, vor allem aus Tschechien, und Freier aus Deutschland trafen. Die Straße wurde zu einem Ort, an dem sich beide Seiten begegneten, oft unter dem Deckmantel der Anonymität und der rechtlichen Grauzone.
Mit der Zeit wurde die Situation jedoch zunehmend problematisch. Die Polizei verstärkte ihre Kontrollen, und es kam zu Konflikten zwischen den lokalen Behörden und den Betroffenen. Schließlich führte der Druck dazu, dass die Szene in den frühen 2000er Jahren weitgehend verschwand. Heute erinnern nur noch wenige Spuren an diese Zeit, und die Straße zwischen Reitzenhain und Chomutov hat sich wieder in eine gewöhnliche Verbindungsstraße verwandelt.
Diese Entwicklung spiegelt die Veränderungen wider, die viele Grenzregionen nach dem Ende des Kalten Krieges erlebten, als neue Freiheiten und Möglichkeiten, aber auch neue Herausforderungen und Konflikte entstanden.